Wir sind heute die Westküste von Greymouth bis nach Westport gereist. Obwohl mehrheitlich regnerisches Wetter herrschte, konnten wir einzelne kleine Besichtigungstürchen machen. Eine grössere Wanderung lag jedoch nicht drin. Aber die Strecke ist unglaublich schön, auch bei diesem Wetter und – ab und zu zeigt sich sogar die Sonne.
Etwas weiter nördlich halten wir in Punakaiki. Die Pancake Rocks ist eine breite und hohe Klippe. Die kalkhaltigen Steinsschichten wurden durch das Meerwasser ausgewaschen und die übrigen Steinplatten aufeinander gedrückt. Das Ganze sieht ein bisschen wie aufgestapelte Omelette aus. Das höhlenartige System lässt bei Flut das Meerwasser eindringen und durch die riesigen Wellen schießt das Wasser meterhoch aus kleinen Felsspalten über der Klippe. Das hingegen sieht man nur bei schlechtem Wetter und bei Flut, so wie heute.
Und dann der Höhepunkt kurz vor Westport, ein Schild mit dem Hinweis Sea Lion Colonie. Ok, versuchen können wir es ja. Obwohl, so richtig daran glauben wollen wir nicht und Eintritt wird sicher auch wieder verlangt. Auch gibt es hier keinen Touristenshop, keine Guides, kein Billette-Store, überhaupt fast keine Leute. Obwohl ein grosser Parkplatz vorhanden wäre.
Also brechen wir auf, die fünf Minuten Fußweg schaffen wir locker und gelangen auf eine Aussichtsplattform – und da, wir können es kaum fassen, da liegen diese wunderbaren Tiere doch tatsächlich auf einem von tosendem Wellen umgebenen Riff. Grosse Tiere, kleine verspielte, miteinander streitende, wir können uns kaum satt sehen. Einzelne springen ins Wasser und jagen Fische, andere faulenzen in dieser rauhen Umgebung und ein paar ganz kleine schauen mit ihren grossen Kulleraugen hoch zu uns. Ein unbeschreibliches Erlebnis.
Ein Tag, an dem wir die Kraft der Natur eindrücklich sehen konnten. Aber auf uns wartet noch die Nacht. Wir parken unseren Wagen ausserhalb von Westport, direkt am Meer. Kein Campingplatz, kein Strom, keine Dusche. Beim Nachtessen setzt Regen ein und der Wind nimmt zu. Unsere Hobbit-Wohnung wackelt, wird von allen Seiten gewaschen. Etwa so fühlt sich wohl die Unterhose in der Waschmaschine an. Als mitten in der Nacht auch noch ein Gewitter einsetzt, dürfen wir die Naturgewalten auch mit Update erleben. Die Frage die ich mir so gegen 3 Uhr morgens stelle, was passiert wohl, wenn der Blitz in unserem Jucy einschlägt? Nun im Auto sind wir sicher, aber da ist noch die Gasflasche? Ähmm .. ok, ich denke mal, es ist noch nicht Zeit abzutreten. Schlafen wir weiter ….