Milford Sound

Milford Sound, das super kleine Nest liegt am Ende eines grossen Fjord. Im Reiseführer steht, dass man den Berg “Mitre Peak” meistens nur im Dunst und bei Nieselregen antreffen kann. Logisch, 200 Tage im Jahr regnet es an diesem Ort. 140 Einwohner sollen sich doch tatsächlich entschlossen haben in dieser engen, überdimensionalen “Dauer-Dusche” zu leben.

Wie auch immer, wir fahren los und auf einer engen Passstrasse mit vielen Kurven, dichtem Wald und einem langen Tunnel treffen wir dort ein. Häuser sieht man keine, dafür ein grosses Touristenzentrum mit einer Hafen, ausgelegt für hunderte von Besuchern pro Tag. Unser Schiff fährt von Gate 5, von 12 …. und der Carparkplatz lässt erahnen, wie viele Besucher in der Regel erwartet werden. Da wir früh unterwegs sind, können wir das aber ganz locker ignorieren.

Extra für uns, hat Petrus den Tag so eingerichtet, dass für uns schönes Wetter ist. Also einer von den 165 Tagen pro Jahr ohne Regen. Cool – auch die Fahrt mit dem Schiff ist sensationell. Eine eindrückliche Fahrt durch den fijord und die tosenden Wasserfälle links und rechts. Bei der Rückfahrt fährt der Kapitän mit dem Kutter nahe an eine Klippe und wir können doch tatsächlich Seehunde beobachten, die dort ihr Mittagsschläfchen halten. 

Es geht weiter mit unserer Hobbit-Wohnung nach Queenstown. Aber trotz der weiten Reise gehen wir heute in den Ausgang. Ich habe ja schliesslich Geburtstag. Also los, etwas feines Essen und anschliessend einen super Drink in einer coolen Bar geniessen. Doch da fällt mir ein, dass ich dieses Jahr doch tatsächlich 10 Stunden früher ein Jahr älter werde. Scheisse….. und die Frage drängt sich auf, wo kriege ich diese 10 Stunden wieder zurück?

Glühwürmchen Höhle

In Te Anau gibt es eine Höhle, die den Mâori bereits bekannt war und mit der Kolonisierung der Insel vergessen ging. Erst 1948 hat man die Höhlen wieder entdeckt. Sie sind nur mit dem Boot erreichbar, dass heisst nur gegen Cash. Speziell an den Höhlen sollen die Glühwürmchen sein, die in diesen Höhlen hausen. Ok, wir mieten den Track und um 12 Uhr geht es mit Boot von Te Anau los. Das Wetter ist bewölkt und daher ideal um sich in eine Höhle zu verkriechen. <br>

Nach einer Viertelstunde über den wunderschönen See legen wir im Urwald an. Zu Fuß geht es zum Eingang der Höhle. Ein kurzes Intro von unserem Guide über die Glühwürmchen und die Sicherheitsvorkehrungen, dann marschieren wir im Dutzend sortiert los. Nach dem Eingang sind die ersten 10 Meter in Hobbit-Stellung zu überwinden. Im Innern der Höhle gibt es eine Fluss, der sich zu einem tosenden Wasserfall entwickelt, extrem laut und irgendwie unheimlich. Dann geht es weiter bergauf und wir kommen an einen Punkt bei dem es per Schiff weiter geht. Nach dem alle eingestiegen sind, löscht der Guide das Licht. Es herrscht absolute Dunkelheit – und plötzlich sehen wir sie, tausende von Glühwürmchen über unseren Köpfen. Da kriegst du vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Die Dinger basteln so super kleine und ultradünnen Fäden, die von der Decke hängen an denen sich Mücken oder super doofe Motten verheddern und schliesslich als Abendessen für die Glühwürmchen enden. Selber schuld. Man fliegt auch nicht in eine Höhle, es sei denn man bezahlt und kommt dafür auch wieder raus.

Te Anau

Unser Ziel heute ist weit gesteckt, Te Anau am Lake Te Anau. Eine lange Fahrt mit endlos geraden Strassen. Strassen, die am Horizont verschwinden und wenn sich eine Kurve abzeichnet, taucht die nächste endlose Gerade auf. Ab und zu ein Dorf in dem wir wieder kleine gedrungene Häuser mit viel Platz darum herum antreffen. Die Fahrer wechseln, die Gegend bleibt gleich. Kurz vor Te Anau wird es gebirgiger. Phasenweise erinnert es uns an das Engandin, dann wieder Berner Oberland aber immer mit etwas seltsamen Bäumen oder Pflanzen. Und dann Te Anau, ein wunderbarer See, der aus reinem Trinkwasser besteht. 99.9% Sauberkeit, also sauberer als das Wasser aus dem Supermarkt. <br>

Ein 2 1/2 stündige Wandertour führt uns dem See entlang, durch Urwald, wunderschöne und absolut einsame Buchten und einer faszinierenden Vegetation. Mit dem Wassertaxi geht es zurück über den See nach Te Anau.

Balclutha

In Portobello soll man Pinguine, Albatrose und Seelöwen sehen können. Sollte man…. Nun, die Pinguine sind nur über eine sündhaft teuere Führung zu besuchen und eine Garantie, dass die auch Zuhause sind, gibt es nicht. Ok, lassen wir weg. Die Albatrosse sind ebenfalls nur als Gastgeber verfügbar, wenn bezahlt wird. Da gibt es aber einen kleinen Weg, wo sich einzelne Exemplare verirren. Und tatsächlich, von weitem sehen wir einen dieser eleganten Segler. Die Seelöwen sind dann über eine kleine Tour auf einem Strand zu erreichen. Also, Wanderschuhe anziehen und los geht es. Rund 45 Minuten bis zum Strand sind zu bewältigen. Die Landschaft ist super, aber die Seelöwen sind dummerweise in den Ferien. Na dann wieder zurück und los mit unserem kleinen Heim nach Te Anau.

Portobello

Auf unserer Fahrt Richtung Süden benutzen wir den State Highway 1 South und sind auf dieser gut ausgebauten Strasse schon bald in Hampden. Von dort aus geht es der Küste entlang und wir entdeckten die seltsamen  Moeraki Boulders. Einzelne kugelrunde Steine am Sandstrand, die aussehen als hätte ein Riese seine Golfkugeln liegen gelassen. Auf dem Weg zur nächsten Nachthalt bummeln wir einer Küstenstrasse entlang auf der jeder Fahrfehler unmittelbar im Meer enden würde. So nahe am Ufer habe ich bis jetzt noch keine Strasse gesehen. Manchmal liegt zwischen Wasser und Strasse gerade mal ein Meter. Hammer Aussicht, cooles Feeling, nur nicht für den Fahrer. Ach ja, mittlerweile ist der Linksverkehr ganz normal.

Christchurch

Nach der ersten engen und etwas „frischen“ Nacht stellen wir verschiedene Mängel an unserm Jucylein fest. Die Batterie für das Licht, Kühlschrank usw. hat zu wenig Energie. Das Abwasser kann nicht abgelassen werden, die Wasserpumpe rinnt, der beigelegte Campingtisch fällt auseinander und der Rückspielgel klappt bei mehr als 80 Km/h nach hinten. Also zurück auf Feld 1, respektive nach Christchurch und den Wagen reparieren lassen. Dort warten wir rund 3 Stunden bis die Mechaniker die Kiste repariert haben. Immerhin kriegen wir einen neuen Tisch, einen Preisnachlass auf der Miete und sogar einen kleinen Heizlüfter. So geil, es kann wieder losgehen. Nächstes Ziel ist Dunedin.

Akaroa

Unsere erste Fahrt für uns von Christchurch nach Akaroa. Super schöne Gegend, aber der Linksverkehr hält uns noch etwas in Atem und lässt etwas wenig Luft, um die Landschaft zu geniessen. So gegen Abend entdecken wir ein wunderschönes Plätzchen an einer kleinen Bucht. Wir sind alleine, also parkieren wir unser fahrbares Etablissement und kochen uns beim Sonnenuntergang ein feines Nachtessen. Wie gesagt, in der  für Hobbits ausgelegten Küche, echt eine Herausforderung. Aber es klappt und schmeckt dafür doppelt so gut. Die Nacht wird eng, sehr eng und sehr kalt. Am kommenden Morgen stellen wir fest, da müssen wir uns alle drei erst noch daran gewöhnen.

Jucy

Jetzt geht es richtig los. Heute holen wir unser Wohnmobil ab. Ein Jucy, Chaser. Eigentlich kein Wohnmobil sondern eine fahrbare Umkleidekabine, in dem du dich mit viel Glück sogar hinlegen kannst. Die Kiste wird für 4 Personen angeboten. Doch zu dritt ist das Schneckenhaus hoffnungslos überbelegt. Alles geht nur nacheinander. Zum Kochen müssen die Koffer draussen oder in der Führerkabine sein. Durch das Küchlein kommst du nur, wenn du nicht gleichzeitig ausatmest und auf der Toilette kannst du total besoffen sein, du fällst nicht um. Sogar beim Fahren. So langsam aber sicher ist mein Koffer ein Chaos. Socken zu finden ist echt eine Aufgabe – aber egal. Wir fahren los und machen unsere ersten Erfahrungen mit dem Linksverkehr. Du schaust immer zuerst in die falsche Richtung, aber wahrscheinlich ist das nur eine Frage der Zeit.

Christchurch

Christchurch als Stadt, naja, es gibt sicher schönere Städte und unser Hotel ist im Vergleich zu Singapur doch etwas „einfacher“. Die Häuser, meist einstöckig sind einfach gebaut, und gliedern sich als grossflächige Einfamilienhauszone rings um das Stadtzentrum an. Doch auch im Zentrum gibt es wenige Hochhäuser und die Spuren des letzten Erdbebens sind vereinzelt immer noch sichtbar. Eingestürzte Kirchen, Häuser und Geschäfte, die mit Eisenträgern und Stahlseilen gesichert worden sind. Stumme Zeugen einer Tragödie im Jahre 2008, die auf die Instandsetzung oder den definitiven Abriss warten. Ansonsten begegnet uns eine sympathische aber verschlafene Kleinstadt mit einem historischen Tram für eine sehr gemütliche Sightseeing-Tour.